Wie wir ja bereits berichteten, gibt es zahlreiche Spekulationen, dass die Polizei bei der Demonstration am 30.9. in Stuttgart, bei der es zu zahlreichen schweren Verletzungen von Demonstranten kam, sogenannte Provokateure eingesetzt haben könnte, um eine Eskalation des Widerstandes gegen das umstrittene Großbauprojekt “Stuttgart 21″ zu provozieren.
In seiner gestrigen Onlineausgabe berichtet das “Hamburger Abendblatt” unter dem Titel “Wir werden von der Politik verheizt – Polizisten erzählen” von Aussagen mehrerer Polizeibeamter, die genau diese Praxis in der Polizeiarbeit bestätigen und zudem harsche Kritik am Polizeieinsatz in Stuttgart üben. Unter anderem heißt es dort:

“Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann.“

Leider scheint der Artikel nunmehr nur noch für Abo-Kunden verfügbar zu sein, weshalb wir auf Quellen hinweisen möchten, die auf den Artikel Bezug nehmen:

(…) Nach dem umstrittenen Polizeieinsatz gegen Stuttgart-21-Gegner Ende September melden sich nun auch kritische Stimmen aus Reihen der Polizei. So zitiert das Hamburger Abendblatt am Montag einen Mannheimer Polizeikommisar, der am Stuttgarter Einsatz beteiligt war und ihn nun scharf kritisiert. Man habe in Stuttgart “ein Exempel statuiert, Macht demonstriert, ganz sicher auch schon mit Blick auf den nächsten Castor-Transport”, so der 48-jährige Polizeikommissar Thomas Mohr. (…)

http://taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/wie-scharfe-kampfhunde/

.

Beamte bestätigen im „Hamburger Abendblatt“ Einsatz von Provokateuren und Kampfeinheiten. Atomkraftgegner fordern von Innenministern Verzicht von solchen Methoden und von Polizeigewerkschaften, dass sie sich dieser Politik verweigern.

Ein Polizei-Insider bezeichnet in der heutigen Ausgabe des „Hamburger Abendblatt“ Spezialeinheiten als ‚scharfe Kampfhunde‘, die, wenn sie bei Demonstrationen von der Leine gelassen werden, ohne Erbarmen zubeißen. Sie würden genau dafür gedrillt und ausgebildet. (…)

http://www.scharf-links.de/47.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=12740&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=32603df08a

.

Mit »scharfen Kampfhunden« sind die schwarz und dunkelgrau gekleideten, meist sehr jungen Kollegen von den sogenannten Beweis- und Festnahmeeinheiten (BFE) gemeint, die beim Prügeleinsatz in Stuttgart am 30. September größtenteils von der Bundespolizei und aus Bayern kamen.

http://www.jungewelt.de/2010/10-19/056.php

4 Kommentare bis “Fundstücke: Wie “scharfe Kettenhunde””

  1. [...] hart zuschlug: Die "Monitor" Sendung vom 21.10.2010 um 21:45 zum "blutigem Donnerstag" und wie nett "unsere Polizei" eigentlich ist. Außer am 30.09. halt. Denn wirklich aufgedeckt, wer die Verantwortung dafür zu [...]

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  2. “Wir werden von der Politik verheizt”. Ersetzt man das “www” in der URL durch “mobile” ist der Artikel nach wie vor kostenfrei verfügbar. http://mobile.abendblatt.de/hamburg/article1665966/Wir-werden-von-der-Politik-verheizt-Polizisten-erzaehlen.html

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    • kopperschlaegerdotnet sagt:

      Danke für den Hinweis!

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  3. Tweets that mention Fundstücke: Wie “scharfe Kettenhunde” » kopperschlaeger.net -- Topsy.com sagt:

    [...] This post was mentioned on Twitter by Peter Reuter and Frank Kopperschläger, Frank Kopperschläger. Frank Kopperschläger said: Fundstücke: Wie “scharfe Kettenhunde”: Wie wir ja bereits berichteten, gibt es zahlreiche Spekulationen, dass die … http://bit.ly/dsFTjy [...]

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