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Dass Bürokratie und Menschlichkeit einen oftmals unüberwindbaren Widerspruch darstellen, ist eine traurige Binsenweisheit. Welch geradezu perverse Unmenschlichkeit dabei entstehen kann, erschüttert jedoch selbst mich als mit der Materie recht gut vertrautem Menschen immer wieder aufs Neue – wie z.B. der folgende Fall:

Ein 55-jähriger schwer Herzkranker aus Oberhausen musste sich einer lebensnotwendigen Operation in einer Essener Fachklinik unterziehen. Leider konnte dem Mann von den Ärzten jedoch nicht geholfen werden – er verstarb während seines Klinik-Aufenthaltes. Da der Verstorbene, der seit 20 Jahren mit seiner Lebensgefährtin zusammen lebte, sogenannter “Hartz IV-Empfänger” war, soll er nunmehr in einem anonymen Urnengrab in Essen verscharrt werden. Seiner Lebenspartnerin, derzeit ebenfalls erwerbslos und somit von Transferleistungen nach dem SGB II abhängig, wird jegliche Einflussnahme auf den Bestattungsort verweigert, da sie die Kosten einer selbst organisierten Bestattung aus nachvollziehbaren Gründen nicht tragen kann. Dass beide ihren Lebensmittelpunkt in Oberhausen hatten – dass die Lebensgefährtin verständlicher Weise einen Ort zum Trauern am gemeinsamen Wohnort wünscht – was interessiert`s den Amtsschimmel. Verstorben in Essen – anonym verbuddelt in Essen – so will es das Gesetz! Wen interessieren da noch so nachvollziehbare Wünsche von Lebenspartnern oder ein letzter Wille eines Verstorbenen?!

Um nicht falsch verstanden zu werden: Es geht nicht um eine Luxusbestattung, auch geht es nicht um die Frage, ob die anonyme Beisetzung eines mittellosen Verstorbenen durchaus als würdelos empfunden werden könnte. Es geht lediglich um die schlichte Frage, ob eine Überführung der Urne des Verstorbenen an den Ort seines Wirkens zu Lebenszeiten tatsächlich eine solch unüberwindbare Hürde darstellt. Ist es tatsächlich mit “Kosteneffizienz” und “Gesetzeslage” entschuldbar, eine Urnenüberführung an den Heimatort zu verweigern und damit der Lebenspartnerin einen Ort zum Abschied nehmen am gemeinsamen Wohnort zu verweigern? Verdient eine Gesellschaft, die sich derart gefühlskalt hinter Paragraphen verschanzt, tatsächlich Bezeichnungen wie “sozial” oder “solidarisch”? Wohl kaum!

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Quellen: “Der Westen” und Presseerklärung BAG Hartz IV auf “Die LINKE Wedding”

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Sehr geehrter Herr Hahn!

Na, Ihr vom “Vermieter-Arbeitskreis-Stadtspuren” in Potsdam seid ja lustige Vögel. Ihr habt also mal – aus reiner Ratlosigkeit – durchgespielt, wie es wäre, alle Hartz-IV-EmpfängerInnen aus Potsdam nach Brandenburg/Havel zwangsumzusiedeln, um Eure Buden für zahlungskräftigere Klientel freizuräumen? Lustige Idee – pünktlich zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz!

Habt Ihr bei der Gelegenheit – so grad in lustiger “Planspiellaune” – vielleicht sogar gleich mit durchkalkuliert, wie schön sich Eure Wohnungsbilanz in Potsdam entwickeln würde, wenn man MigrantInnen, lästige RentnerInnen, die tolle Wohnungen im 5. Stock belegen und prekär Beschäftigte, die eh kein richtiges Geld in der Stadt lassen, gleich mit deportiert?

Vielleicht könnte man auch noch jeden mit einem IQ unter 100, alle Fettleibigen und Kahlköpfe, alle Behinderten und anderweitig nicht der Norm entsprechenden Mitmenschen gleich mitdeportieren – auf dass Potsdam richtig attraktiv werde für dekadente VermieterInnen, die sich – natürlich nur aus Ratlosigkeit – perversen Deportationsplanspielen hingeben möchten.

Das Ekelhafteste an Ihren kranken Planspielen allerdings ist für uns die Tatsache, dass Sie Ihre kranken Ideen – trotz klarer Selbsterkenntnis der Absurdität – ohne Wimpernzucken auch noch in aller Öffentlichkeit ausbreiten. Ein kleiner Akzeptanztest? Nun denn – hier unser Feedback für Ihre “Planspielauswertung”:

Sie haben echt einen überdimensionierten Knall! Wenn Ihnen in Ihrer offensichtlichen Ratlosigkeit nichts anderes als “Deportationsphantasien” in den Sinn kommen, sollten Sie sich vielleicht mit etwas Harmloseren als “Siedlungspolitik” beschäftigen. Wir empfehlen eine Modelleisenbahn im privaten Hobbykeller – auch damit kann man herrlich “Deportation” spielen, ohne jedoch der Öffentlichkeit auf den Keks zu gehen und ohnehin schon zu Genüge diskriminierten Erwerbslosen ob Ihrer Phantasien den Angstschweiß auf die Stirn zu treiben!

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In diesem Sinne – ab in den Keller!

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Herzlichst

Ihre zwangsschreibende Redaktion von kopperschlaeger.net

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Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12261006/60709/Stadtspuren-Chef-Ulf-Hahn-ueber-Hausbesetzerdemos-Mieten-die.html

Und wieder rauscht es kräftig im Blätterwald. Während verschiedene Sozialverbände und ErwerbslosenvertreterInnen eigentlich schon seit Ewigkeiten einen bedarfsdeckenden Regelsatz oberhalb von 400 Euro monatlich fordern, fallen in den letzten Tagen insbesondere die Wortmeldungen aus der SPD auf. Die Erfinder der staatlich verordneten Armut und Erniedrigung mimen plötzlich wieder soziales Gewissen. So erstaunt es schon ein wenig, wenn ausgerechnet von führenden VertreterInnen der SPD plötzlich eine deutliche Erhöhung des Regelsatzes auf “nicht unter 400 Euro” gefordert wird. Alles andere sei politische Willkür, vernimmt man voller Erstaunen. Bleibt nur die mittlerweile fast schon abgegriffene Frage: Wer hat`s erfunden?

Weniger erstaunlich, sondern vielmehr voraussehbar, sind hingegen die nun über die diversen Newsticker eintrudelnden Informationen, dass die Regelsatzerhöhung wohl “deutlich unter 20 Euro” liegen werde. Die Kanzlerin, die CDU und Frau von der Leyen haben sich darauf “verständigt”. So sollen laut Informationen aus verschiedenen Redaktionen einige bislang beinhaltete Posten aus dem Regelsatz herausfallen – wie beispielsweise Tabak und Alkohol -, dafür Kosten für Internet und die Praxisgebühr hineingerechnet werden.

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Ich weiß, ich weiß, es ist schrecklich! Zumindest schrecklich inkonsequent. Aber ich kann einfach nicht widerstehen – der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und so muss ich es jetzt doch tun und ihm antworten – ich kann einfach nicht anders!

Bin ich doch gerade beim Stöbern nach neuen Themen auf einen Link gestoßen, der mich mal wieder zum “Medium mit den dicken Schlagzeilen” führte. Fast hätte ich meinen Augen nicht getraut, wie herzlich, versöhnlich, fast schon intim der Redaktör  Wagner da in strahlender Rüstung den Ritter der traurigen Gestalt abgibt und sich zum Fürsprecher der Witwen und Waisen macht – oder korrekter der “lieben Hartz-IV-Bezieher”.
Das Herz schmolz mir unweigerlich dahin und ich finde, so viel redlicher Einsatz hat sich ein paar Zeilen verdient.

Doch lesen Sie zunächst selbst das flammende Menschenrechtsessay des strahlenden Ritters Wagner:

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Es stinkt gewaltig!

6. April 2010

Die Berliner Grünen-Politikerin und “Tierschutzexpertin” Claudia Hämmerling überrascht wieder einmal mit einem sehr übel riechenden Vorschlag, wie man dieses ganze faule Gesocks der Arbeitslosen endlich mal so richtig ans Laufen bringt.
War es vor einiger Zeit noch die fast lustige Idee, Erwerbslose als Fahrradwachsklaven im öffentlichen Raum dienstzuverpflichten, kommt sie diesmal im wahrsten Sinne des Wortes “richtig Scheiße daher”. Sie möchte nämlich Erwerbslose als “Scheißblockwart” verpflichten, die hinter kackenden Hunden bzw. deren Besitzern hinterherspionieren, um Letztere an die Abräumpflicht der Hinterlassenschaften ihrer vierbeinigen Lieblinge zu erinnern. Und im vollen Bewusstsein, dass so ein “Scheißblockwart” natürlich keinerlei gesetzliche Authorität hat und somit den meisten Hundebesitzern am Allerwertesten vorbeigeht, sollen die Arbeitslosen dann wohl am besten gleich selbst “Hand anlegen”, auf dass Frau Hämmerling sich nicht mehr über umweltverschandelne Hundekothaufen ereifern muss.
Finden wir eigentlich ne prima Idee – wir haben auch gleich einen riesengroßen Quell des Übels entdeckt, der immer wieder durch Produktion unsäglich menschenverachtender Scheiße auffällt (siehe Foto) und dringend mal entsorgt werden sollte! Spätestens bei den nächsten Wahlen!
Anm. der Red: Sorry wegen der Fäkalsprache, aber bei so viel Sch…!

Aktualisierung: Der Korrektheit halber hier die GEGENDARSTELLUNG von Claudia Hämmerling!
http://www.claudia-haemmerling.de/2010/text0407-job-statt-hartzIV.pdf

Frank-Jürgen Weise, oberster Feldherr des größten stehenden Heeres in Europa, wird künftig im Auftrag des Verteidigungsministeriums eine Kommission leiten, die Vorschläge für eine »effiziente und einsatzorientierte« Struktur der Bundeswehr entwickeln soll.
Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, der ja bereits in den vergangenen Jahren Qualitäten im Aufbau stehender Strukturen bewies, ist dafür sicher der geeignetste denkbare Kandidat. Fahnenflucht beispielsweise ist bei seiner bisherigen Truppe kein Thema: einmal dabei, bleibt man ein Leben lang!
Wir sind uns sicher, dass Herr Weise die Synergie-Effekte zu nutzen wissen wird – schließlich bleibt der umtriebige Reformer natürlich weiterhin Chef der BA. Bundeswehr reformieren ist für einen Mann seines Schlages allenfalls ein Job im Hobbyformat, den man nebenher erledigt. Denkbar wären beispielsweise “Ein-Euro-Kombatanten”, die man als preiswerten Truppenersatz in Afghanistan sicher gut gebrauchen könnte. Auslandserfahrung ist schließlich ein Skill, der den Erwerbslosen sicher Pluspunkte bei Bewerbungsgesprächen bringen würde.

Wir hingegen würden allerdings folgende Lösung bevorzugen: Gliedern Sie die kleinere Truppe doch einfach an die große an – die paar Männekes mehr wird die BA schon verkraften – und billiger wäre es allemale. Und wie gesagt: Fahnenflucht gibt es nicht bei der BA!

Quelle: http://www.jungewelt.de

Sehr geehrter Zutiefst verachteter Herr Gunnar Heinsohn!

Ihr in der FAZ vom 16. März veröffentlicher Vorschlag, die Sozialhilfe in Deutschland auf die Dauer von 5 Jahren zu begrenzen -  und damit Armut, Arbeitslosigkeit und Bildungsmisere praktisch mittels “Späteuthanasie” durch Aushungern zu lösen -  ist wirklich bemerkenswert.
Fast dachten wir, dass es sich bei Ihrem Gastbeitrag um eine besonders perfide und geschmacklose Satire auf Ihre Geistesgenossen Sarrazin und Westerwelle handelt. Erschreckenderweise konnten wir jedoch nirgends in Ihrem sozialdarwinistischen und rassistischen Geschreibsel den erhofften Hinweis “Satire” entdecken. Sie scheinen diesen übelkeitserregenden Dreck also wirklich ernst zu meinen!

Wären wir uns nicht bewusst, dass unerträgliche Widerlinge wie Sie an deutschen Universitäten eher die Ausnahme sind, wären wir glatt versucht, zu fordern, die Altersbezüge von Professoren auf  maximal 24 Stunden zu begrenzen. Obendrein würden wir überlegen, das Geld zurückzufordern, das es die Gesellschaft gekostet hat, einen Typen wie Sie ein Leben lang durchzufüttern – und zwar deutlich über Hartz IV-Niveau. Und wenn ein Leben im akademischen Parallelkosmos letztlich dazu führt, dass am Ende solch menschenverachtende Unerträglichkeiten wie Sie übrigbleiben, würden wir uns fragen, ob Bildung wirklich der Schlüssel für unsere Probleme ist – Zweifel sind wohl zumindest angebracht.

So beschränken wir uns jedoch darauf, Ihnen aus tiefstem Herzen entgegenzurufen: Verpissen Sie sich bitte mit Ihren stattlichen Altersbezügen irgendwo in die Toskana, besser noch auf irgendein absaufendes Inselchen im Pazifik  und verschonen Sie uns in Zukunft mit Ihrem wirren Gestammel. Denn auch wenn es sozial zutiefst ungerecht ist, Hasspredigern wie Ihnen ein Leben in Luxus auf Steuerzahlerkosten zu finanzieren – es ist eine gute Investition in den sozialen Frieden!

Mit hochverachtungsvollen Grüßen

kopperschlaegerdotnet

“Solange die Regierung das Recht auf Kinder als Recht auf beliebig viel öffentlich zu finanzierenden Nachwuchs auslegt, werden Frauen der Unterschicht ihre Schwangerschaften als Kapital ansehen.”
Gunnar Heinsohn in der FAZ

thilo-sarrazinEndlich! Nach 5-Sterne-verdächtigen Kochtipps, unglaublich hippen Bekleidungstipps für den heimischen Wohnzimmercatwalk (3 Wollpullis übereinander) und diversen philosophischen Betrachtungen über Agrarprodukte vertreibende Kaufleute war lange Ruhe…

Doch nun ist Thilo S. erneut die Flucht aus seinem  Zwinger Tresor geglückt – und nachdem er sich zunächst genüsslich in seinen schärfsten Konkurrenten im Sektor “Unterschichten-Bashing” – Guido Westerwelle – verbissen hatte, beglückt er uns nun erneut mit einem revolutionären Spartipp: kalt duschen! Zitat Thilo S.: “Kalt duschen ist doch eh viel gesünder. Ein Warmduscher ist noch nie weit gekommen im Leben.”

Lieber Thilo: gar nicht duschen ist sogar noch billiger – und als Kind zu heiß gebadet worden zu sein, noch lange keine Entschuldigung für jedweden Blödsinn!

Neue Details zum vermutlich größten Betrug in der Menschheitsgeschichte (wir berichteten)!

hartz4luege_neu

Fundstücke: Auf ein Wort, … Herr Westerwelle!

23. Februar 2010

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Auto-Anthropophag

Der Bundesaußenminister und Vizekanzler, Guido Westerwelle, macht ja nicht nur außenpolitisch von sich reden, indem er beispielsweise eigenmächtig den Afghanistaneinsatz neu definiert und damit quasi den Krieg erklärt, nein – auch das Wohl der Bürger im Inneren hat es ihm natürlich angetan. So macht er “spätrömische Dekadenz” beim Volke aus, besonders bei denjenigen, die höhere Regelsätze beim ALG II fordern. Dem gelte es entgegenzusteuern, auch müssten die Hartz-IV-Empfänger mehr in die Pflicht genommen werden, und als der Weisheit neuester Schluss des “ViKa” gilt sein Vorschlag, jüngere Leistungsempfänger zum Schneeschippen antreten zu lassen.

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