Driftmann (DIHK) driftet ab!
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Hans Heinrich Driftmann, seines Zeichens Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) driftet völlig ab! Die Darstellung von Sozialverbänden und Gewerkschaften, dass Rentner immer öfter gezwungen seien, auch im Alter noch einer Teilzeittätigkeit nachzugehen, um über die Runden zu kommen, widerspricht er. Nicht Altersarmut, sondern vielmehr der Wunsch, auch im Alter weiterhin “aktiv zu sein”, sei die Hauptursache für den rasanten Anstieg von Ruheständlern mit Minijob.
In der Redaktion fielen uns nach dieser Erleuchtung die sprichwörtlichen Steine gleich reihenweise von den Herzen! Hatten wir doch bisher angenommen, die in Berlin zahlreich zu beobachtenden Renterinnen und Rentner, welche in den städtischen Mülleimern nach Leergut und anderen verwertbaren Gegenständen suchen, seien Ausdruck gestiegener Altersarmut! Gott sei Dank wissen wir nach Driftmanns Aussagen nunmehr, dass es sich dabei entgegen unserer bisherigen Annahmen lediglich um ein geändertes Freizeitverhalten unter den RuheständlerInnen der Republik handelt. Während Rentner ihren Lebensabend früher vornehmlich in Taubenzüchtervereinen oder Kegelklubs verbrachten, sammeln sie heute eben lieber Leergut – das muss man akzeptieren! Und letztendlich passt die Feststellung Driftmanns ja auch hervorragend zu unserer Erkenntnis aus vergangenen Zeiten, als wir bereits anmerkten:
“Der Verdrängungswettbewerb in Deutschland ging im Jahre 2011 sogar so weit, dass der “Rüstige Rentner” den “Obdachlosen” im Kampf um die Ressource Leergut erfolgreich von der Abfalltonne verdrängte. Danke, Deutschland!”
Glücklicherweise erreicht ja auch Driftmann in Kürze das Rentenalter – wir freuen uns schon unbändig, diesem rüstigen Rentner dann mal an einer Berliner Mülltonne über den Weg zu laufen!
Mit entsorgenden Gedanken!
kopperschlaeger.net
Pixelschubser, Worthülsenraspler, Werbefutzis – arrrgglll!
Liebe Scholzes, liebe Friends!
Schön – S&F Agenda in Berlin bekämpft Vorurteile für die Bundesagentur für Arbeit. Klingt toll und wünschenswert! Und schon in der entsprechenden Pressemeldung beweist Ihr alten Hasen einfach unglaubliches Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl und Sachkompetenz. Von “Hartz IV” ist da mehrfach die Rede wie auch von “Hartz-IV-Empfängern” – und im Gegensatz zu mir verwendet Ihr nicht einmal Anführungszeichen, um diesen Schrott als rein umgangssprachlichen Terminus zu deklarieren.
Räumen wir doch mal mit dem ersten Vorurteil auf, liebe Werbefutzis (ich darf das sagen, bin selber aus der Branche): Es gibt keine Hartz-IV-Empfänger! Es gibt Leistungsempfänger nach dem SGB II, aber von “Hartz-IV-Empfängern” sollte eine Profiagentur, die sich zum dritten Male in Folge anschickt, für ein positives Image von Erwerbslosen streiten zu wollen, vielleicht besser nicht reden oder schreiben – zumindest nicht, wenn sie auch bei den Betroffenen den Eindruck erwecken möchte, für sie und nicht gegen sie zu agieren.
So verlockend die Verwendung solch umgangssprachlicher Wortkrankheiten auch sein mag – bei mir weckt die Verwendung zunächst einmal gravierende Vorurteile bezüglich Eurer Sachkompetenz – und die müsst Ihr dann wieder mühsam bekämpfen. Muss doch nicht sein!
Gerne habe ich Euch meine “hilfreichen Hände” zur Verfügung gestellt, denn “ich bin gut” zu Euch!
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Euer
Frank Kopperschläger
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Hintergrund: Scholz & Friends Berlin bekämpft Vorurteile für die Bundesagentur für Arbeit