.

Liebe “Welt”, lieber Broder!

Um neben Eurer Überschrift auch noch gleich Eure Einleitung zu korrigieren: Die Idee, diese peinliche Hetze als “Meinungsartikel” ins Rennen zu schicken, ist an Schäbigkeit und Zynismus nicht zu übertreffen.
Nun mag man ja von der Partei DIE LINKE halten, was man will – auch die Nominierung von Frau Klarsfeld darf man, wie auch die von Herrn Gauck, sicherlich sehr unterschiedlich beurteilen. Aber was Ihr Euch da in Eurem billigen Hetzartikel leistet, ist nun wirklich jenseits aller “Geschmacksfragen” nur noch widerlich!

Die “Nazi-Jägerin” Beate Klarsfeld, welche Ihr in schäbigster Weise auf die “Kiesinger-Ohrfeige” reduziert, hat sich ein Leben lang unter teils hohem Risiko für ihre Freiheit und ihr Leben dafür eingesetzt, Naziverbrecher aufzuspüren und der Justiz zuzuführen. Ob Kurt Lischka, Alois Brunner oder Klaus Barbie – Beate Klarsfeld hat wesentlich dazu beigetragen, dass deutsche Kriegsverbrecher weltweit aufgespürt und wenigstens zum Teil einer Verurteilung für die widerlichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit zugeführt werden konnten. Dass Ihr all dieses in schon als boshaft zu bezeichnender Art unterschlagt und Klarsfelds Engagement versucht, der Lächerlichkeit preiszugeben, indem Ihr schreibt, “Nazi-Jäger” wäre in den 60er-Jahren ein richtiger Job gewesen, wie heute „Friedensaktivist“ oder „Umweltschützer”, bedarf wirklich keiner weiteren Kommentierung – die Armseligkeit erschließt sich Jedem, der abseits von blindem “Kommunistenhass” des eigenständigen Denkens noch fähig ist.

Auch abfällig von der “73-jährigen Dame” zu schwadronieren, hat angesichts des 72-jährigen Gegenkandidaten Gauck, dessen fortgeschrittenes Alter für Euch keineswegs ein Ausschlusskriterium darstellt, nicht einmal “humoristische Qualitäten” – so wenig wie der selten dämliche Hinweis, sie “träume wohl von einem Lebensabend in Bellevue”. Woher Ihr zudem die Weisheit bezieht, Klarsfeld “leide bis heute” unter der Verweigerung des Bundesverdienstkreuzes, wird wohl auch Euer redaktionell wohlgehütetes Geheimnis bleiben, was – unter uns gesagt – wohl auch besser so ist. Als “Ritter der Ehrenlegion” und “Offizier der Ehrenlegion” ausgezeichnet (was immer man von solchen Titeln halten mag), wird sie die Verweigerung des doch recht beliebig unter das Volk geworfenen “Ehrenkreuzes der Bundesrepublik Deutschland” wohl halbwegs verkraften – zumindest wohl deutlich besser, als Ihr die (eventuelle) Nominierung Klarsfelds als Kandidatin für die Wahl zur Bundespräsidentin.

23 Kommentare bis “Das schäbige Spiel der “Welt” mit Beate Klarsfeld”

  1. Frank und Frei sagt:

    Mein Gott, auf welche ewig-gestrige Webseite bin ich auf der Suche nach Klarsfeld gelangt. hier versammelt sich ja der ganze linke Rest der DDR-Trümmerlandschaft! Das es das gibt? Der reinste Jurassic-Park. Hochinteressant und lehrreich.

    Antworten
    • kopperschlaegerdotnet sagt:

      Na prima, Sie haben etwas für Ihren niedrigen Blutdruck bekommen – und wir einen selten dämlichen Leserkommentar mehr. Welch “win-win”-Situation!
      Selbstredend, dass das einen Eintrag in die “Kader-Akte” gibt, wir wollen Sie ja nicht enttäuschen, was Ihre überbordenden Phantasien anbelangt … :-D

      Antworten
  2. Wie ich schon mal schrieb, “Der Broder” ist der Dieter Bohlen für Spiegel-Leser aber es ist wohl so ähnlich wie bei der “Oscar-Wahl” (nein nicht der vom Saarland-Oscar) manche können machen was sie wollen und werden immer nominiert, vor allem weil sie US-Amerikaner sind;-)

    Diese “Narrenfreiheit” genießt er wohl unser Narziß “Broder”. Dabei hat er eine ziemlich schwache Blase weil er jeden anpinkeln muß, der nicht seinem “relativ beschränkten Weltbild” entspricht.

    Manche seiner Beiträge sind sogar intelligent, einige auch lustisch, aber am liebsten lacht er aus Schadenfreude.Seine Behauptung das sich Frau Klarsfeld darüber grämt bisher kein Bundesverdienstkreuz erhalten zu haben soll mögl. lustisch sein. Darauf fällt mir aber nur der Spruch “Erst gelacht, dann nachgedacht ein” und dieser Link:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Verdienstorden_der_Bundesrepublik_Deutschland

    Ciao
    DerDemokrator

    Antworten
  3. GerdEric sagt:

    Frau Klarsfeld schlug zu, als Broder noch in den Sankt Pauli Nachrichten seinen Charakter formte und sein Seelenheil fand.

    Antworten
  4. Jo sagt:

    Ja so sind die Medien…ein Kandidat wird als DDR Bürgerrechtler tituliert, obwohl er erst dann dazu wurde, als das Regime schon aufgegeben hatte und er somit keine Repressalien mehr zu befürchten hatte. Die andere Kandidatin, die nachweislich ihre Freiheit, Gesundheit und sogar ihr Leben eingesetzt hat, um Verbrecher dingfest machen zu können wird verspottet. Den einen Kandidaten nennt man mit 72 weise und die andere Kandidatin nennt man mit 73 quasi senil. Ist doch klar, warum die Medien so sind…sie sind Wirtschaftsunternehmen und legen daher Wert darauf, einen wirtschaftskonformen Bundespräsidenten zu bekommen….

    Antworten
  5. Karola sagt:

    Die Karikatur von Broder in der Überschrift sagt mehr als tausend Worte. Keine Bratwurst die er isst, sondern gequirlte Scheisse, die er kotzt.

    Nun weiss ich, wer Herrn Söder,CSU, gestern bei Illner inspiriert hat, gegen Frau Lötzsch von “Die Linke” eine Stinkbombe zu werfen, denn auch er erwähnte Margot Honneker als BP-Kandidatin und hat sich wie Broder, als demokratischer Banause geoutet.

    Antworten
    • kopperschlaegerdotnet sagt:

      Die Zusammensetzung der abgebildeten “Auswürfe” dürfen Sie gerne nach eigenem Ermessen interpretieren – rein formal bestätigen oder dementieren wir an dieser Stelle rein gar nichts!

      Antworten
  6. Karola sagt:

    Wer gegen Broder schreiben will, muss früh aufstehen. Eine prächtige Gegendarstellung, die dem Herren Broder aber am langen Rücken vorbeigeht.
    Er hat Frau Klarsfeld und die Linke angepinkelt und geht seinen Weg, erleichtert und zufrieden weiter.

    Um so zu pinkeln, wie Herr Broder, ist Herr Kopperschläger zu anständig.

    Dass nun ein 72 jähriger Großvater Gauck, der seinen “Frühling im Herbst” erlebt, ein guter, integrer Präsident sein soll, sehe ich nicht.

    Wenn ein 72jähriger sich so aufführt wie ein 20 oder 30-jähriger, der nicht einmal sein Privatleben auf die Reihe bekommt, klare Positionen für seine Freundin bezieht, klare Positionen für das Amt des BP, welches Respekt, Moral, Ethik und Integrität einfordert, dann kann es mit denen, die so einen vorschlagen und verteidigen, mit der Integrität, was ja einfach nur bedeutet, makellos und unbestechlich zu sein, nicht weit her sein.

    Broder pinkelt wo die die rechten pinkeln. Nur nicht gegen den Wind.

    Antworten
  7. Peter Pepicek sagt:

    Sage mir, wen Du zum Bundespräsidenten-Kandidaten nominierst und ich sage Dir, wer Du bist!

    Antworten
  8. Martin sagt:

    Ich möchte hier nur hinzufügen. Eine Zeitung, die solche paranoiden Artikel zuläßt, sollte sich schämen. Das hat mit Journalismus nichts mehr zu tun. Die Leser dieser Zeitung sollten diese Zeitung boykotieren.
    Ich bin schon lange der Meinung, dass Broder nicht alle Tassen mehr im Schrank hat.

    Antworten
  9. Critic sagt:

    “Dirty Henryk” gefällt mir und trifft den Nagel auf den Kopf. So viele Ungereimtheiten wie in dem “Welt”-Kommentar kann ein geistig gesunder Mensch gar nicht verzapfen. Deshalb meine Vermutung, dass Herr Broder bei fortschreitender geistiger Umnachtung schlichtweg vergessen hat, dass es Frau Klarsfeld bei ihrer wahrlich heldenhaften Verfolgung von Nazi-Verbrechern auch darum ging, ein Zeichen gegen die Ermordung von Herrn Broders sechs Millionen Glaubensbrüdern und -schwestern zu setzen, nachdem die deutsche Justiz sich (absichtlich?) herzlich wenig um die Ahndung dieser Verbrechen gekümmert hat.
    Sollte Frau Klarsfeld von der LINKEN als BP-Kandidatin aufgestellt werden, wird von Seiten der Springer-Presse eine Schmutzkampagne auf sie nieder prasseln, die man dieser Frau nicht wünschen möchte. Das entspricht aber auch ganz dem leider hierzulande (nicht zuletzt durch selbige Presse) weit verbreiteten Zeitgeist, nämlich auf dem rechten Auge blind und lieber tot als rot zu ein. Herr Broder ist da nur ein willfähriges Werkzeug und ich frage mich, ob er sich sein Geld nicht auf anständige Weise verdienen kann?

    Antworten

Eine Antwort schreiben

Audio-Version
Bild erneut laden

Comment moderation is enabled. Your comment may take some time to appear.

 
Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien: