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Liebe Süddeutsche Zeitung!

Fehler passieren – ob nun aus Flüchtigkeit, mangelnder Sorgfalt bei der Recherche oder aus schlichter Ignoranz. So weit kein Drama!

Dramatisch in der Außenwirkung wird es allerdings dann, wenn man trotz unzähliger Hinweise (auch wir berichteten) und seinen Fehler durch ignorantes Verhalten potenziert, wie Ihr es mit Eurer heutigen “Korrektur” zum vielfach beanstandeten Griechenland-Artikel vom 22. Februar getan habt (siehe rechtes Bild). Hätten Sie Ihre Kritiker auch nur im Ansatz ernst genommen, wäre Ihnen gewahr geworden, dass es eben nicht nur um eine “fehlerhafte Bildunterschrift” ging, sondern insgesamt um einen ziemlich deutlichen Griff ins sprichwörtliche “Klo”. Mit einem Einspälter nebst neckischem “Fehlerteufel” auf Seite 12 belegen Sie leider Ihr Unverständnis!

Es fängt doch schon an bei der spöttischen Überschrift des beanstandeten Artikels: “Und vergebt uns unsere Schulden gern”, kommt in einem Duktus daher, als würde der griechischen Bevölkerung für Schuldenerlass und neue Kredite kaum mehr abverlangt als drei flotte “Vater Unser” zur Vergebung aller Schuld(en). Dass das mit der Realität rein gar nichts zu tun hat, leuchtet selbst auf “Redaktions-Praktikanten-Niveau” ein. Weiter geht es mit der großen Bildstrecke, die – falsche Bildlegende hin oder her – einen völlig fälschlichen Eindruck im Zusammenhang mit der Berichterstattung erzeugt. Die grob falsche Bildunterschrift, auf die sich zahlreiche Kritiken beziehen, ist da nur ein weiteres Detail.

Auch fragen wir uns, ob Ihre Redaktion tatsächlich schon im Zeitalter der “neuen Medien” angekommen ist – oder ob zumindest Einzelne von Ihnen noch in der Ära des guten alten Leserbriefes verharren, welchen man bei Missfallen als Redakteur einfach in der “Ablage P” wie “Papierkorb” versenken konnte? Anders können wir uns die schulmeisterischen und beleidigenden Antworten des werten Kollegen Z. gegenüber einer Leserin nicht erklären – es sei denn, es gehört in Ihrem Hause zum “guten Ton”, Leser_innen “Hysterie” zu unterstellen und ihre Kritiken als “Geblubber” zu bezeichnen.

Liebe Süddeutsche, niemand hat ernsthaft eine doppelseitige “Panorama-Richtigstellung” von Ihnen erwartet – es hätte völlig gereicht, wenn Sie zum Ausdruck gebracht hätten, dass Sie die Kritik Ihrer Leser_innen wirklich verstanden haben. Nicht nur meine Sympathie wäre Ihnen trotz des Fehlers sicher gewesen. So bleibt leider nur festzustellen: Chance vertan – setzen! – Sechs!

Liebe Leserinnen und Leser!

Ich bin begeistert – derzeit ist hier ja richtig Betrieb! Nach der freundlichen bildlichen Wiedergabe in den 19.00-Uhr-Nachrichten des ZDF-heute journals und der Erwähnung meiner beiden letzten Artikel (SZ-Kritik und WELT-Kritik) auf den von mir sehr geschätzten “Nachdenkseiten” kann ich über Besuchermangel derzeit wirklich nicht klagen. Zunächst einmal also an dieser Stelle ein herzlicher Gruß an alle neuen Besucherinnen und Besucher!
Doch reden wir nicht lange drum herum, sondern wenden wir uns dem Anlass dieses Blogposts zu: Da man seine 15 Minuten des “Warhol`schen Ruhms” nun einmal nicht jeden Tag bekommt, möchte ich die günstige Gelegenheit meines derzeitigen “konjunkturellen Aufschwungs” für eine sehr persönliche Werbung nutzen. Ich darf Sie daher in aller Höflichkeit kurz um Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit bitten!?

Die Arbeitsmarktlage in Deutschland ist lt. Medien lange nicht mehr so günstig gewesen wie derzeit – so hört man es zumindest überall. An mir ging dieser Aufschwung bislang leider vorüber! Dabei bin ich stets bereit, auch eher unpopuläre Arbeiten zu erledigen. So erklärte ich mich beispielsweise ohne Zögern zur Kandidatur als Bundespräsident bereit, doch niemand war bislang willens, mich zu nominieren (von diversen treuen Stammleser_innen einmal abgesehen). Selbst als “Berufsdemonstrant” habe ich mich beworben, um zu beweisen, dass mir keine Arbeit zu dreckig ist – leider ohne Erfolg! Sogar mein selbstloser Verzicht auf einen Porsche als Dienstwagen verhallte gänzlich ungehört – niemand wollte mein Schweigen erkaufen. So kann das doch nicht weiter gehen!

Liebe Leserinnen und Leser, die Sie sich derzeit so zahlreich auf meinem Blog tummeln. Da Medien nun einmal immer die Wahrheit sagen und die Wirtschaft boomt wie verrückt, sind Sie sicherlich allesamt verzweifelt auf der Suche nach qualifiziertem Personal. Und heute ist Ihr Glückstag, Sie haben mich gefunden!
Ich kann halbwegs Sinn stiftend Buchstaben aneinander fügen – sogar zu ganzen Sätzen, mache allerlei neckische Dinge mit Bildbearbeitungssoftware (Photoshop), spiele liebend gerne mit Digitalkameras, koche hervorragend Kaffee und kann von Herzen in drei Sprachen schimpfen. Nebenbei habe ich natürlich auch einen Beruf erlernt (Werbe- und Medienvorlagenhersteller – FR Gestaltung sowie Multimedia-Assistent-IHK).

Greifen Sie also die Gelegenheit beim Schopf – sofern Sie aus Berlin oder Umgebung kommen oder bereit sind, Ihren Firmensitz nach Berlin zu verlegen, sehe ich Ihren Offerten mit Freude entgegen. Selbstredend freue ich mich auch auf Angebote aus weiter entfernten Regionen, der bereits erwähnte selbstlose Verzicht auf den Dienstporsche würde mir in diesem Falle jedoch deutlich schwerer fallen.

In diesem Sinne – vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, ich hör´ja dann von Ihnen!

Herzlichst

Frank Kopperschläger

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Liebe “Welt”, lieber Broder!

Um neben Eurer Überschrift auch noch gleich Eure Einleitung zu korrigieren: Die Idee, diese peinliche Hetze als “Meinungsartikel” ins Rennen zu schicken, ist an Schäbigkeit und Zynismus nicht zu übertreffen.
Nun mag man ja von der Partei DIE LINKE halten, was man will – auch die Nominierung von Frau Klarsfeld darf man, wie auch die von Herrn Gauck, sicherlich sehr unterschiedlich beurteilen. Aber was Ihr Euch da in Eurem billigen Hetzartikel leistet, ist nun wirklich jenseits aller “Geschmacksfragen” nur noch widerlich!

Die “Nazi-Jägerin” Beate Klarsfeld, welche Ihr in schäbigster Weise auf die “Kiesinger-Ohrfeige” reduziert, hat sich ein Leben lang unter teils hohem Risiko für ihre Freiheit und ihr Leben dafür eingesetzt, Naziverbrecher aufzuspüren und der Justiz zuzuführen. Ob Kurt Lischka, Alois Brunner oder Klaus Barbie – Beate Klarsfeld hat wesentlich dazu beigetragen, dass deutsche Kriegsverbrecher weltweit aufgespürt und wenigstens zum Teil einer Verurteilung für die widerlichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit zugeführt werden konnten. Dass Ihr all dieses in schon als boshaft zu bezeichnender Art unterschlagt und Klarsfelds Engagement versucht, der Lächerlichkeit preiszugeben, indem Ihr schreibt, “Nazi-Jäger” wäre in den 60er-Jahren ein richtiger Job gewesen, wie heute „Friedensaktivist“ oder „Umweltschützer”, bedarf wirklich keiner weiteren Kommentierung – die Armseligkeit erschließt sich Jedem, der abseits von blindem “Kommunistenhass” des eigenständigen Denkens noch fähig ist.

Auch abfällig von der “73-jährigen Dame” zu schwadronieren, hat angesichts des 72-jährigen Gegenkandidaten Gauck, dessen fortgeschrittenes Alter für Euch keineswegs ein Ausschlusskriterium darstellt, nicht einmal “humoristische Qualitäten” – so wenig wie der selten dämliche Hinweis, sie “träume wohl von einem Lebensabend in Bellevue”. Woher Ihr zudem die Weisheit bezieht, Klarsfeld “leide bis heute” unter der Verweigerung des Bundesverdienstkreuzes, wird wohl auch Euer redaktionell wohlgehütetes Geheimnis bleiben, was – unter uns gesagt – wohl auch besser so ist. Als “Ritter der Ehrenlegion” und “Offizier der Ehrenlegion” ausgezeichnet (was immer man von solchen Titeln halten mag), wird sie die Verweigerung des doch recht beliebig unter das Volk geworfenen “Ehrenkreuzes der Bundesrepublik Deutschland” wohl halbwegs verkraften – zumindest wohl deutlich besser, als Ihr die (eventuelle) Nominierung Klarsfelds als Kandidatin für die Wahl zur Bundespräsidentin.

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Liebe Süddeutsche Zeitung!

Dass Ihr lieben Medien-Profis ab und an mal schwere Aussetzer in Sachen Realitätswahrnehmung habt, ist ja hinlänglich bekannt. Dass sich die oftmals als “altehrwürdig” bezeichnete Süddeutsche Zeitung aber mittlerweile auf das Niveau des trashigen Boulevard-Blättchens mit den vier Buchstaben herab begibt, enttäuscht dann doch ein wenig!

Auf Seite 2 der heutigen Printausgabe präsentiert Ihr uns einen reich bebilderten Artikel zu Griechenland. In der Bildunterschrift erläutert Ihr uns, dass es ja nicht jeden Tag geschehe, dass einem Land Schulden erlassen werden und Milliardenkredite gewährt werden. Und dann verklickert Ihr uns doch allen Ernstes, die Abgebildeten würden sich bei Europa für diese Gaben bedanken!
Liebe Süddeutsche, wir verstehen ja: Karneval hinterlässt auch in den Redaktionsstuben Spuren und jenseits der 3,4 Promille ist es nicht immer einfach, die Wirklichkeit halbwegs unvernebelt wahrzunehmen. Dennoch die freundliche Frage: Sagt mal, wollt Ihr uns Leser eigentlich verarschen???

Die von Euch gezeigten Fotos zeigen keinesfalls “Jubelgriechen”, die sich bei Europa für die einschneidenden und ihre Arbeitsplätze und Lebensperspektiven dezimierenden “Hilfsmaßnahmen” der sogenannten Troika bedanken. Ganz im Gegenteil bedanken sich die Abgebildeten bei den Europäern, die in Solidarität mit der griechischen Bevölkerung überall in Europa ihren Protest gegen die Maßnahmen der Politik in Sachen Griechenland auf die Straße getragen haben. Die “dankbaren Jubelgriechen” sind also nicht mehr als eine Leser_innen-Manipulation erster Güte – “Qualitätsjournalismus” geht anders!

Für die, die sich nicht verblöden lassen möchten, hier ein Video, welches die in der SZ verwendeten Bilder in ihren Originalkontext stellt:

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Danke für den Hinweis an “Tommys Welt”!

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UPDATE: Unser Artikel zur “Richtigstellung” in der Süddeutschen Zeitung am 25. Februar

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“Was hab´ ich denn jetzt schon wieder angestellt?”, war mein erster Gedanke, als auf einmal im Netz der Ruf ertönte: “Hey, Du warst gerade im Fernsehen!”.
Auf Nachfrage stellte sich dann heraus, dass zwar nicht ich persönlich, aber immerhin eine meiner hier vorgestellten Grafiken, es tatsächlich in die 19:00-Uhr-Nachrichten des “heute journal” im ZDF geschafft hat.  kopperschlaeger.net als optischer Beweis, dass Gauck in Deutschland nicht nur besoffenenen Jubel auslöst? Na denn! ;-)

Wer an unseren drei Sekunden Ruhm teilhaben möchte – hier der Link zur Mediathek des ZDF mit dem Beitrag des “heute journal”:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/live/1429974/ZDF-heute-19.00-Uhr#/beitrag/video/1574540/Kritik-an-Joachim-Gauck

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Hurra! “Papst” war gestern! Ab sofort heißt es “Hurra – wir sind …” – ähem, nun ja – “verwirrt und ungewaschen” trifft es wohl in der Tat am besten. Denn reichlich verwirrt und nicht ganz sauber müssen die Damen und Herren der Deutschen Einheitspartei (CDUCSUFDPSPDGrüne) wohl schon sein, uns diesen Herren in trauter Einheit und Glückseligkeit als den großen Wurf zu präsentieren. Was – verflucht noch mal – habt Ihr eigentlich geraucht? Und wo kriegt man das her, um sich in den selben glückseligen Zustand zu flüchten, in dem Ihr euch offensichtlich befindet?!

Das  Wichtigste, so der tolle Kandidat in seiner Nominierungsrede, sei, “dass die Menschen in diesem Land wieder lernen, dass sie in einem guten Land leben, das sie lieben können”.  Unter dieser “Liebe” jedoch scheint mir dieser Herr wohl eher etwas wie staatsbürgerlichen Kadavergehorsam und Elitenverehrung zu verstehen. Anders kann ich mir zumindest nicht erklären, warum Gauck in der jüngeren Vergangenheit wirklich jedes gesellschaftliche Engagement verbal niedergetrampelt hat. Ob die Menschen zum Thema Stuttgart 21, denen es nach Gauck nur um den “eigenen Vorgarten geht”, Kritiker des hemmungslosen Kapitalismus, denen er Träumerei unterstellt oder die “Occupy-Bewegung”, die er für lächerlich hält – jegliches gesellschaftliches Engagement, welches dem Mainstream und dem Diktat der Märkte entgegen steht, findet bei ihm nur Missfallen. “Mut” hingegen bescheinigt er gesellschaftlichen Brandstiftern wie Sarrazin mit seiner Schwarte “Deutschland schafft sich ab.
Polarisieren statt Versöhnen, so mein Gefühl, ist auch ein wunderbarer Weg, Deutschland abzuschaffen – bleibt nur, dem Einheitspartie-Jubelchor unmissverständlich entgegen zu rufen: “Das ist nicht mein Präsident!”!

Huh, das hat gesessen – ein Schlag in die Magengrube, von dem es keine Erholung geben kann! Auf ihrer recht frischen Facebook-Seite . “Mau ” fand sie den Titel von gestern und mochte auch “keine Bebillderung eines Zerstörten Lebens (Whitney Housten) sehen” (Fehler im Original).

Das tut weh! Okay, vielleicht nicht ganz so weh, wie Bilderchen von Fish & Chips oder die Unart von Frau Nahles, Facebook als eine Art digitales Wahlplakat mit one-way-Kommunikation zu nutzen – schmerzhaft ist es dennoch.

Für die kurzweilige und lustige Unterhaltung, insbesondere in den Kommentaren ihrer Facebook-Seite, bedanken wir uns herzlichst mit der mauen Bebilderung eines zerstö… – … ähem, okay – wir mäßigen uns!

(zum Vergrößern des Bildes einfach ins Bild klicken ;-) )
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