Von Dr. Maryam Dagmar Schatz

Wikileaks-Gründer Assange wurde aufgrund des schwedischen Haftbefehls, der ihn der „Vergewaltigung“ beschuldigt, in London festgenommen, eine Entlassung auf Kaution – die sechs Leute, u.a. der britische Regisseur Ken Loach, Journalistenlegende John Pilger und Jemima Khan bezahlen wollte – wurde abgelehnt. Das Ganze nimmt mehr und mehr die Gestalt einer Treibjagd an. US-Verteidigungsminister Gates konnte sich bei einem Fernsehinterview direkt nach der Festnahme nicht halten vor Entzücken. Jeder hat mittlerweile so seine ganz eigenen Gedanken. Und es gibt eine weltweite, aktive Solidaritätsbewegung.

Die einzige gute Nachricht in Afghanistan - Quelle: screenshot Video Washington Post

Der Vergewaltigungsvorwurf

Es wird Assange nicht vorgeworfen, daß er den beiden Frauen, um die es geht, im landläufigen Sinne „Gewalt angetan“ hätte, sondern es geht um „ungeschützten Geschlechtsverkehr“, wie, gemäß Assanges Anwalt, der Vorwurf lautet. Und da gibt es unterschiedliche Angaben zum Hergang.

Assange sagt, einvernehmlich (1), die beiden Damen sagen das Gegenteil, irgendwie. Alle saftigen Einzelheiten kann man hier (2) nachlesen, aber ich fasse sie gerne zusammen: Es geht um zwei voneinander unabhängige One-night-stands, den Damen musste er sich nicht eben aufdrängen. Andere Quellen (3)  sprechen allerdings davon, er habe sein Körpergewicht benutzt, um Nummer 1  niederzuhalten. Nummer eins (aka Sarah aka Woman A) stellte danach fest, daß das Kondom geplatzt war (nach anderen Versionen habe er es mutwillig zerrissen), mit Nummer zwei (aka Jessica aka Woman B) habe er zunächst abends mit Kondom geschlafen, bei der Wiederholung morgens – angeblich hatte sie geschlafen – stellte sie „danach“ fest, daß er dieses Mal kein Kondom benutzt hatte. Die Geschichte „ausgetrickst nach one-night-stand“ hört sich an wie „Leda und der Schwan“ – bloß dieses Mal ist der Schwan der Gelackmeierte. Nicht-einvernehmlicher Kondomverzicht wird in Schweden „Vergewaltigung“ genannt. Dazu sollen noch sexuelle Belästigung und Nötigung kommen, ohne daß ich dafür einen Beleg gefunden hätte.

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