Berlin, 07. Oktober. Nein, nein – nicht, was Ihnen jetzt vielleicht durch den Kopf geht. Die Inhalte dieses Blogs sind natürlich nicht käuflich – und als Blogger lasse ich mich natürlich keinesfalls durch schnöden Mammon blenden, sondern schreibe und illustriere, wie ich die Dinge sehe: parteiisch, kritisch und selten fair, aber meist mit einer ordentlichen Prise Humor oder Ironie .

Käuflich hingegen sind meine Schaffenskraft, Kreativität sowie mein stilistisch sicheres Gemotze im Wort und Schrift – all das werfe ich hiermit frohlockend auf den virtuellen Markt.

Denn bei all den wohlklingenden und verheißungsvollen Namen aus Wirtschaft, Medien und Behörden, die sich derzeit in meinen täglichen Logfiles tummeln,  muss sich doch jemand finden, der sich sagt: “Das ist mir einen monatlichen Batzen Kohle wert, dass der Kerl endlich mal die Schnauze hält – zumindest stundenweise, solange er für mich tätig ist!”. Und zumindest dafür könnte ich garantieren.
Nebenbei: dafür gäbe es – ganz unter uns gesagt – sogar ordentliche Fördergelder von der Bundesagentur für Arbeit – denn auch denen wäre es voraussichtlich einen ordentlichen Batzen Geld wert, mich endlich wieder loszuwerden.

Nun, ich will Ihnen keine Illusionen machen: als aus Fernsehen und “BILD” bestens informierter Personalentscheider ist Ihnen natürlich völlig klar, dass es kein leichtes Unterfangen ist, einen der spätrömischen Dekadenz frönenden Erwerbslosen aus der unfassbar bequemen sozialen Hängematte abzuwerben, schließlich ist hinlänglich bekannt, welch sorgenfreies und luxuriöses Leben im Saus und Braus unsereins führt. Güldene Kelche mit erlesensten Tränken und gebratene fliegende Tauben sollten daher schon selbstverständliche Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit sein – Sie kennen das ja aus besagten Medien.

Die rein finanziellen Aspekte hingegen können Sie ja dann mit meinem Finanz- und Börsenteam erörtern, sofern diese neben dem Platzieren meines monatlichen Hartz-IV-Regelsatzes an den internationalen Börsen noch einen Termin für Sie finden. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass sich da zur Not auch kurzfristig etwas einrichten lässt, so Ihre Offerte denn nur verlockend genug ist.

Ach ja – nebenbei bemerkt: dass ich einen Porsche als Dienstwagen zur Voraussetzung für unverbindliche Vorgespräche mache, ist übrigens nur ein bösartiges Gerücht, von welchem sich potentielle Arbeitgeber nicht in die Irre führen lassen sollten! Seit einem Bandscheibenvorfall bevorzuge ich eindeutig komfortabler gefederte Luxusmodelle. Sicherlich  wurde diese üble Verleumdung von einem meiner Konkurrenten aus dem römisch dekadenten Milieu gestreut – und wer fährt schon Porsche, außer Klaus?!

Sie lesen immer noch?  Na,  in Ihrer Grafik- und/oder Textabteilung scheint ja wirklich Not am Mann zu sein! Sie sollten sich wirklich schleunigst um einen Termin mit mir bemühen – zumindest, wenn Sie in Berlin residieren oder bereit sind, Ihren Firmensitz dorthin zu verlegen. Ihren aussagekräftigen Offerten sehe ich mit Spannung entgegen und verbleibe derweil

mit vorzüglicher Hochachtung

Ihr Frank Kopperschläger

7 Kommentare bis “In eigener Sache: Ich gestehe – ich bin käuflich!”

  1. vera sagt:

    #Hach – Schön.

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  2. Tweets that mention In eigener Sache: Ich gestehe – ich bin käuflich! » kopperschlaeger.net -- Topsy.com sagt:

    [...] This post was mentioned on Twitter by Frank Kopperschläger and andrea schwarz, Frank Kopperschläger. Frank Kopperschläger said: Bewerbung als Berufsdemonstrant gescheitert – hier mein neuer Anlauf. Sollte eigentlich klappen! http://bit.ly/dq6wts #Job #Arbeit #Berlin [...]

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  3. jörn sagt:

    Güldene Kelche mit erlesensten Tränken… BRÜLL!!!
    Du solltest den Beitrag als “Blind”-Bewerbung in deine Nachweise für die ArGe einfließen lassen!
    Mit sol. Gruß

    Sanktionierter aus HH

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    • kopperschlaegerdotnet sagt:

      Ja, werde ich anhand meiner Zugriffsstatistiken als hunderte von Blindbewerbungen belegen ;-)

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      • jörn sagt:

        Wo ist hier der “gefällt mir” – Button?

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  4. fairberichten sagt:

    Selten so gelacht :-) Da ich heute eine etwas resignierte Stimmung habe, bin ich wirklich dankbar. Falls Du hierüber einen Job bekommst, bitte informieren! Daraus mache ich den (!) Artikel, mache fair-berichten.de berühmt und kann mich dann auch selber einstellen :-) )

    Gruß Thomas

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    • kopperschlaegerdotnet sagt:

      Na, dann drück mir mal – im ureigensten Interesse – fest die Daumen ;-)

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