Hach, was habe ich mich heute bei meiner täglichen Tour durch die Medienlandschaft wieder köstlich amüsiert. Es fing alles damit an, dass ich erst mal meinen morgendlichen Kaffee mit ordentlich Schmackes auf den Monitor spucken musste, als ich in der “Süddeutschen” über Gazprom-Gerhards Forderung stolperte, wir mögen doch mal bitte “froh und dankbar sein” für sein segensreiches Wirken als Basta-Kanzler.
Ohne die während seiner glorreichen Kanzlerschaft beschlossene Agenda 2010, so ist sich zumindest der Altkanzler sicher, wäre es um Deutschland nämlich schlecht bestellt. Dass ein Kernbereich dieser Agenda 2010 erst im Februar vor dem Bundesverfassungsgericht heftig abgewatscht wurde, der Namensgeber sich als äußerst fragwürdig (um es mal freundlich zu sagen) herausstellte und die Sozialgerichte ob des fachlich grottenschlechten Regelwerkes “Hartz IV”, welches ja Kernbestandteil der Agenda 2010 ist, vor Überlastung fast zusammen brechen, ficht den selbstverliebten Gerhard natürlich nicht an.
Und auch die Tatsache, dass der einzig meßbare Erfolg der Agenda 2010 eigentlich der ist, dass seither die Reichen in Deutschland immer reicher wurden, der Mittelstand in der Bedeutungslosigkeit verschwand und die Armen immer weniger in der Tasche haben, stört den Altkanzler natürlich nicht im Geringsten. War doch schließlich genau das der Sinn der wunderbaren Agenda 2010 – und er persönlich zählt ja zweifelsohne auch zu den Gewinnern.
Bitte Gerhard: “Basta ya!” und verschone uns mit Deinem selbstverliebten Gelaber!
.
Am 6. November findet in der Frankfurter Paulskirche die diesjährige Verleihung des “Freiheitspreis” der FDP-nahen “Friedrich-Naumann-Stiftung” statt. Erhalten soll diesen Preis die in der Türkei geborene Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek. Necla Kelek, so heißt es in der Begründung der Stiftung, trete in der Integrationsdebatte „mit hohem persönlichen Einsatz und nicht ohne Risiko für mehr Offenheit und Ehrlichkeit“ ein. Dabei beziehe sie stets klar Position für den Wert der Freiheit.
Aha, Offenheit und Ehrlichkeit! So nennt man das also heute, wenn Frau Kelek öffentlich alle muslimischen Männer der Sodomie beschuldigt, da selbige sich eben ihren Glauben entsprechend “täglich entleeren müssten” und dazu im Zweifelsfalle auch mal auf Tiere zurück greifen. Offenheit und Ehrlichkeit verortet die Stiftung also in Keleks Kreuzzug gegen den Islam, in dem kopftuchtragende Frauen auch einmal locker als “Islam Bitches” (Islamische Schlampen) bezeichnet werden.
Nun ja, dass die “Friedrich-Naumann-Stiftung” unter “Freiheit” etwas anderes versteht, als der Normalsterbliche gemeinhin mit diesem Begriff verbinden, ist angesichts der Nähe zur FDP mit ihrem abstrusen Freiheitsbild ja nicht weiter verwunderlich – da passt Alice Schwarzer als Laudatorin für Kelek natürlich wie die Faust auf´s Auge.
Link: Onlinepetition gegen die Vergabe des “Freiheitspreis” an Necla Kelek
Hallo Herr Kopperschläger,
unabhängig davon, dass wir wohl in der Einschätzung des Bosse-Genossen und der Friedrich-Naumann-Stiftung keine grösseren Differenzen haben, aber haben Sie hier:
>…
>Aha, Offenheit und Ehrlichkeit! …
>…
nicht eine Kleinigkeit vergessen? Z.B. dieses hier:
>…
>…mit hohem persönlichen Einsatz und nicht ohne Risiko …
>…
Was könnte das wohl zu bedeuten haben (auch wenn´s von der F.-N.-Stiftung stammt)?
Aber nun ja, bei Ihrem eigenen “hohen persönlichen Einsatz” und Ihrem damit verbundenen “Risiko”, von Leuten wie mir blöde kommentiert zu werden, ist das vielleicht zu vernachlässigen.
Al
Worauf wollen Sie hinaus, werter Al?
Darauf, dass Frau Kelek sich durch ihre provokativen und meiner Ansicht für eine sachliche Diskussion völlig ungeeigneten Aussagen einem Risiko aussetzt?
Würde ich durch alle TV-Shows tingeln und behaupten, christliche Männer würden gerne mal sexuelle Praktiken an Tieren vollziehen, bräuchte ich meine Nase wohl auch in kein deutsches Bierzelt mehr zu stecken.
Wissen Sie, sicher gibt es auch in der muslimischen Gemeinschaft Missstände, wie es sie zweifelsohne auch in der christlichen Gemeinschaft gibt (ist ja nicht lange her, dass sexueller Missbrauch und Gewalt gegen Kinder durch christliche Geistliche durch alle Medien gingen).
Der entscheidende Unterschied ist aber wohl der, dass bei den sicherlich zutiefst verwerflichen Verbrechen einzelner Priester niemand auf die Idee gekommen wäre, das gesamte Christentum zu verteufeln und jedem Christen ein herzliches “Kinderficker” ins Gesicht zu schleudern. Es hat auch zu keiner Zeit jemand von mir verlangt, ich müsse mich angesichts dieser von Priestern begangenen Verbrechen vom christlichen Glauben distanzieren.
Von Muslimen verlangt man allerdings in letzter Zeit andauernd, sie müssen sich von irgendetwas distanzieren. Sprengt sich irgendwo in Afghanistan ein Idiot in die Luft, hört die islamische Community hier den Vorwurf, warum sie sich nicht davon distanziert. Muss ich mich jetzt von allen Rechtsanwälten distanzieren, weil kürzlich eine deutsche Anwältin ihren Mann und ihr Kind ermordet hat und anschließend noch völlig durchgeknallt Amok gelaufen ist? Muss ich mich wegen des Massakers in Winnenden von allen Schülern oder PC-Spielern distanzieren? Wohl kaum!
Wissen Sie, ich habe viele muslimische Freunde – die Mehrzahl von denen ist in diesem Land groß geworden und ich gehe bei jedem einzelnen von ihnen davon aus, dass sie Gewalt ablehnen – auch ohne dass sie es mir fünf mal täglich schwören. Nichts unterscheidet deren Tagesablauf von meinem, wir schauen die gleichen Filme, hören die selbe Musik und lachen über die selben Witze oder ereifern uns über die gleichen Kapriolen unserer Politiker. Dennoch erlebe ich regelmäßig, dass diese meine Freunde anders behandelt werden. Das fängt mit kleinen Dämlichkeiten an, wie beispielsweise dem doofen Spruch “Na, Sie sprechen aber gut Deutsch!” und endet bei körperlichen Angriffen.
Es kotzt mich ganz einfach an, welche Stimmung derzeit in diesem Land gegen eine große Gruppe von Menschen erzeugt wird, nur weil sie anderen Glaubens sind.
Auch den Juden hat man damals schreckliche Dinge nachgesagt – wo das endete, ist hinlänglich bekannt und auf eine Wiederholung kann ich gerne verzichten.
Es gibt in diesem Land Gesetze, die für ausnahmslos alle – unabhängig von Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung gelten. Das ist für mich der Maßstab! Wenn es innerhalb egal welcher Bevölkerungsteile Menschen gibt, die diese missachten, ist es Sache des Staates, dagegen mit der erforderlichen Konsequenz vorzugehen. Die Mittel dazu sind vorhanden – es bedarf keiner Sonderbehandlung und Sondergesetze für Muslime!
Und im gesellschaftlichen Sinne “schlecht Integrierte” gibt es auch unter Deutschen zuhauf, man schaue sich nur mal den Nazimob an, der immer wieder für Tote und Verletzte auf Deutschlands Strassen sorgt – Wochenende für Wochenende…
Frau Kelek hat für mich zur Lösung tatsächlich vorhandener Probleme jedenfalls herzlich wenig beigetragen, da gibt es sicherlich geeignetere Menschen als Kelek, Sarrazin und Co. …
Hallo Herr Kopperschläger.
Wow, so eine ausführliche Antwort auf eine eher lakonische Fragestellung hatte ich nicht erwartet. Aber nun gut, eine Liebe ist der anderen wert:
> kopperschlaegerdotnet sagt:
> 29. Oktober 2010 um 17:49
> Worauf wollen Sie hinaus, werter Al?
> Darauf, dass Frau Kelek sich durch ihre provokativen und meiner Ansicht für eine
> sachliche Diskussion völlig ungeeigneten Aussagen einem Risiko aussetzt?
> …
Na, vielleicht darauf, dass in einer zivilisierten Gesellschaft auch provokative und unsachliche Aussagen kein ‘Risiko’ darstellen sollten? (von rechtlichen Konsequenzen mal abgesehen)
> …
> Würde ich durch alle TV-Shows tingeln und behaupten, christliche Männer würden gerne
> mal sexuelle Praktiken an Tieren vollziehen, bräuchte ich meine Nase wohl auch in
> kein deutsches Bierzelt mehr zu stecken.
> …
Ja, Herr Kopperschläger, diese Argumentationsweise ist bekannt und daher auch nicht unerwartet.
Nun, ich habe im Verlauf meiner Erziehung (irgendwo so ab Ende der 40er) die teilweise schmerzliche (weniger körperlich als moralisch) Erfahrung machen müssen, dass die Argumentation “der hat aber auch …” bei eigenen Verfehlungen nicht nur nutzlos, sondern durchaus nachteilig war. Ob das in meinem familiären Umfeld eine Besonderheit war, kann ich nicht so recht beurteilen, ich meine mich aber zu erinnern, dass es allgemeiner Konsens war.
Auf jeden Fall hat diese Erfahrung / Konditionierung eine tiefe Antipathie gegen derartige ‘Entschuldigungsversuche’ bei mir hinterlassen.
Ob die Betonung der Eigenverantwortung zu Zeiten Ihrer Sozialisierung noch als wichtiges Erziehungsziel galt, weiss ich nicht. Die Häufung dieses Argumentationsmusters in Ihrem Text läßt mich zweifeln. Im Folgenden numeriere ich die Stellen einfach mal, setzen Sie den vorstehenden Absatz einfach dort ein.
Also:(1)
> …
> Wissen Sie, sicher gibt es auch in der muslimischen Gemeinschaft Missstände, …
> …
Ja, weiss ich.
> …
> … wie es sie zweifelsohne auch in der christlichen Gemeinschaft gibt (ist ja nicht
> lange her, dass sexueller Missbrauch und Gewalt gegen Kinder durch christliche
> Geistliche durch alle Medien gingen).
> …
(2)
> …
> Der entscheidende Unterschied ist aber wohl der, dass bei den sicherlich zutiefst
> verwerflichen Verbrechen einzelner Priester niemand auf die Idee gekommen wäre,
> das gesamte Christentum zu verteufeln und jedem Christen ein herzliches
> “Kinderficker” ins Gesicht zu schleudern.
>…
Nein, da täuschen Sie sich. Der entscheidende Unterschied ist der, dass diese Verbrecher sich dabei nicht auf ihre Religion berufen haben (obwohl ein wenig Ursachenforschung da schon Zusammenhänge erkennen lassen könnte).
Ein weiterer Unterschied ist der, dass es diesen Verbrechern nicht einmal theoretisch möglich gewesen wäre, diese Kinder zu ehelichen, um den Missbrauch so zu legalisieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jemen#Justizwesen
http://de.wikipedia.org/wiki/Jemen#Menschenrechte
http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderheirat#Islamische_L.C3.A4nder
(ja, ich gebe es zu, das war jetzt polemisch)
Im Übrigen haben wir hier das zweite Argumentationsmuster, das ebenso falsch ist, wie es penetrant wiederholt wird: Ich halte es NICHT für unwichtig, als was sich ein Täter im Kontext seiner Tat identifiziert, womit er sie begründet und wodurch sie motiviert ist…
> …
> Es hat auch zu keiner Zeit jemand von mir verlangt, ich müsse mich angesichts dieser
> von Priestern begangenen Verbrechen vom christlichen Glauben distanzieren.
(3)
> Von Muslimen verlangt man allerdings in letzter Zeit andauernd, sie müssen sich von
> irgendetwas distanzieren. Sprengt sich irgendwo in Afghanistan ein Idiot in die
> Luft, hört die islamische Community hier den Vorwurf, warum sie sich nicht davon
> distanziert.
> …
…Daher ist es auch durchaus ein Unterschied, ob man von allen Trägern schwarzer Anzüge eine Distanzierung von einem schwarzbeanzugten Kinderschänder verlangt, oder von einem bekennenden Muslim eine Stellungnahme zu einem Selbstmord-Attentäter, der seine Tat (möglichst noch in einem Video-Testament dokumentiert) ausdrücklich als Muslim begeht, sie mit Koran und Hadithen beründet, dort auch die entsprechenden Rechtfertigungen dafür findet und darin von nicht ganz unbekannten Islam-Gelehrten bestätigt wird:
http://de.wikipedia.org/wiki/Yusuf_al-Qaradawi#Positionen ).
> …
> Muss ich mich jetzt von allen Rechtsanwälten distanzieren, weil kürzlich eine
> deutsche Anwältin ihren Mann und ihr Kind ermordet hat und anschließend noch
> völlig durchgeknallt Amok gelaufen ist? Muss ich mich wegen des Massakers in
> Winnenden von allen Schülern oder PC-Spielern distanzieren?
> Wohl kaum!
(4)
Nein, müssen Sie nicht, wird niemand von Ihnen verlangen, und zum Argumentationsmuster: s.o.
Wenn allerdings diese Leute sich bei ihren Taten auf ihre Eigenschaft als Anwalt oder PC-spielender Schüler bezogen hätten, wäre für Anwälte / PC-spielende Schüler eine Distanzierung zumindest nicht ganz falsch?
> …
> Wissen Sie, ich habe viele muslimische Freunde – die Mehrzahl von denen ist in
> diesem Land groß geworden …
> …
Nein. ich weiss es nicht, aber ich glaube es Ihnen. So wie Sie mir folgendes glauben können:
Ich war ca. 6 Jahre mit einer (recht säkular eingestellten) Türkischen Muslima verheiratet (das war in den 80ern, die heutige Islam-Debatte war damals so nicht einmal zu ahnen), die in der Türkei groß geworden ist, dort auch ihre Schul- und Berufsausbildung absolviert hat, …
> …
> …und ich gehe bei jedem einzelnen von ihnen davon aus, dass sie Gewalt ablehnen
> – auch ohne dass sie es mir fünf mal täglich schwören. Nichts unterscheidet deren
> Tagesablauf von meinem, wir schauen die gleichen Filme, hören die selbe Musik und
> lachen über die selben Witze oder ereifern uns über die gleichen Kapriolen unserer
> Politiker.
> …
… und die allermeisten meiner ‘angeheirateten’ Verwandten und Bekannten entsprachen durchaus dem Bild, welches Sie von Ihren Freunden zeichnen.
(und ich habe mich damals schon gewundert, warum ausgerechnet die, die gar nicht gemeint waren, sich immer angesprochen fühlten, wenn Kritik an bestimmten Verhaltensweisen von Türken und / oder Muslimen geübt wurde. Heute wundere ich mich nicht mehr, bin nur noch sehr sehr nachdenklich)
> …
> Dennoch erlebe ich regelmäßig, dass diese meine Freunde anders behandelt werden.
> Das fängt mit kleinen Dämlichkeiten an, wie beispielsweise dem doofen Spruch
> “Na, Sie sprechen aber gut Deutsch!” und endet bei körperlichen Angriffen.
> …
Meine (Ex)Frau hat, anfangs durch ihre in Deutschland lebenden Verwandten, später durch einen Intensiv-Sprachkurs (ca. 30 Wochenstunden), innerhalb eines knappen Jahres ihre Deutschkenntnisse auf ein Niveau gebracht, das es ihr erlaubte, nach weiteren drei Monaten Praktikum an einer großen Klinik im Ruhrgebiet ihre an der Hacettepe-Universität in Ankara erworbene Berufsausbildung im medizinischen Bereich anerkannt zu bekommen.
Komplimente bezüglich ihrer Sprachkompetenz hat sie als das genommen, was sie waren: Komplimente.
Allerdings mussten auch wir Erfahrungen mit Mobbing, Ausgrenzung, Beschimpfungen bis hin zu Drohungen machen. Körperliche Angriffe hat wohl mehr als einmal nur meine Anwesenheit verhindert.
Nur: Diese Angriffe kamen in annähernd 100% aller Fälle weder von meinen deutschen Verwandten / Freunden / Bekannten, noch aus dem Kreis ihrer überwiegend deutschen Arbeitskollegen, sondern von einem erheblichen Teil (nein, nicht der Mehrheit, aber auch keine zu vernachlässigende Minderheit) ihrer Landsleute und / oder Glaubensbrüder.
Aber ich gebe es zu: Ein Großteil der Schuld lag bei mir. Als Atheist / Agnostiker konnte ich nicht einmal den Status ‘Schriftbesitzer’ für mich in Anspruch nehmen, ich war einfach ‘gottlos’.
> …
> Es kotzt mich ganz einfach an, welche Stimmung derzeit in diesem Land gegen eine
> große Gruppe von Menschen erzeugt wird, nur weil sie anderen Glaubens sind.
> …
Was die derzeitige Stimmung angeht, stimme ich ihnen voll zu. Ich verschließe aber auch nicht die Augen davor, was für diese Stimmung verantwortlich ist, und das sind ganz sicher nicht irgendwelche aktuellen Ereignisse, die sind nur Symptom. Vor allem aber verschließe ich meine Auge nicht vor den wirklichen Gefahren, die sich in absehbarer Zeit ergeben werden, wenn die jetzt begonnene Debatte wieder folgenlos einschlafen sollte.
Von daher zum Thema Kelek, Sarrazin und Co.: Man muss einen Wecker nicht sympathisch finden, man darf auch von seinem schrillen Ton genervt sein, nützlich ist er allemal.
Welchen, oder ob überhaupt einen Glauben ein Mensch hat, ist mir eigentlich völlig schnuppe, solange dies für mein Gegenüber in Bezug auf mich ebenfalls zutrifft. Den von Ihnen deklarierten Brechreiz dehne ich allerdings bedenkenlos auch auf Personen aus, denen der Glaube oder Nichtglaube sowie jede diesbezügliche Änderung bei seinen Mitmenschen eben NICHT egal ist. Und ja: Diese Typen sind fast ausschließlich im streng religiösen Milieu, und hier wiederum ganz besonders im muslimischen zu verorten!
> …
> Auch den Juden hat man damals schreckliche Dinge nachgesagt – wo das endete, ist
> hinlänglich bekannt und auf eine Wiederholung kann ich gerne verzichten.
> …
Gratulation: 1 Point Godwin,
und: Nein, das hinkt nicht, das ist querschnittgelähmt!
Übrigens bin ich an dieser Zeit ein ganzes Stück näher dran als Sie. Fast alle meine Lehrer waren auch in dieser Zeit schon Lehrer, und einen Teil davon habe ich in meinen jungen Jahren hassen gelernt (wofür ich mich aber in ‘reiferen’ Jahren geschämt habe).
> …
> Es gibt in diesem Land Gesetze, die für ausnahmslos alle – unabhängig von Religion,
> Herkunft oder politischer Überzeugung gelten.
> …
Das ist soweit richtig. Vielleicht hätten Sie hinter ‘gelten’ noch ein ’sollten’ einfügen sollen.
Im Übrigen enthalten diese Gesetze auch Rechtsnormen über die Sanktionierung ehrverletzender, wahrheitwidriger oder verhetzender Äusserungen. Sogar so ein Fossil wie der § 166 StGB, der die ‘Beschimpfung von Bekenntnissen’ etc. mit Strafe bedroht, ist in unserem säkularen Staat noch geltendes Recht. Damit sollten eigentlich genügend probate und zivilisierte Werkzeuge zur Verfügung stehen, wenn man z.B. mit Aussagen von Frau Kelek nicht einverstanden ist. Eine gewisse Klientel, für die eher die persönliche Bedrohung das Mittel der Wahl ist, ‘muss ich nicht achten’.
> …
> Das ist für mich der Maßstab!
> …
Ihre Maßstäbe in Ehren, allerdings ignorieren Sie die Existenz ’subjustiziabler’ Verhaltensweisen (sowohl verbaler als auch nonverbaler Art), die trotzdem (zu Recht oder Unrecht sei hier dahingestellt) gesellschaftlich geächtet werden, ob sie nun religiös, kulturell, politisch oder sonstwie motiviert sind. Wer sich solcher Verhaltensweisen befleißigt, betreibt bewusst seine eigene Ausgrenzung.
Plakative Selbstbemitleidung finde ich da eher scheinheilig.
> …
> Wenn es innerhalb egal welcher Bevölkerungsteile Menschen gibt, die diese missachten,
> ist es Sache des Staates, dagegen mit der erforderlichen Konsequenz vorzugehen.
> …
D’accord, leider fehlt diese Konsequenz derzeit nicht gerade selten. Die Gründe dafür sind vielfältig, eine detaillierte Erläuterung will ich mir hier ersparen.
> …
> Die Mittel dazu sind vorhanden …
> …
Ich sag´s mal so: Im Prinzip ja. Gegen eine Präziesierung der Grenzen von ‘Religionsfreiheit’ im Grundgesetz hätte ich trotzdem nicht einzuwänden. Dass dies zumindest zum jetzigen Zeitpunkt schon gegen die Lobby der christlichen Kirchen nicht durchzusetzen ist, ist mir allerdings auch klar.
> …
> … – es bedarf keiner Sonderbehandlung und Sondergesetze für Muslime!
> …
Tja, die sind aber längst gesellschaftliche Realität, und zwar zum Vorteil der Muslime, nicht nur in Deutschland.
Und: Man mag die Abneigung der Bevölkerung gegen ‘Extrawürste’ als borniert betrachten, vom soziologischen Standpunkt her ist sie nicht nur verständlich, sondern fast zwangsläufig. Wer diese Forderungen nach Extrawürsten forciert ist entweder blind oder ein bewußter Brandstifter.
> …
> Und im gesellschaftlichen Sinne “schlecht Integrierte” gibt es auch unter Deutschen
> zuhauf, man schaue sich nur mal den Nazimob an, der immer wieder für Tote und
> Verletzte auf Deutschlands Strassen sorgt – Wochenende für Wochenende.
> …
(5)
Und: Nein, ich werde jetzt nicht mit den täglichen Opfern von Migrantengewalt dagegen aufrechnen. Fragen Sie vertrauensvoll Ihre Tageszeitung.
> …
> Frau Kelek hat für mich zur Lösung tatsächlich vorhandener Probleme jedenfalls
> herzlich wenig beigetragen, da gibt es sicherlich geeignetere Menschen als Kelek,
> Sarrazin und Co.
> …
Ich will das hier gar nicht beurteilen. Ich will auch keine Schuld zuweisen in der ja nun schon seit fast einem Jahrzehnt andauernden Eskalation zwischen Frau Kelek und diversen Exponenten islamischer Verbände in Deutschland, oder Entschuldigungen in Frau Keleks persönlichen Traumata suchen. Allerdings hat uns auch das konsequente Totschweigen, Verharmlosen, Relativieren der letzten Jahre auch keiner wirklichen Lösung nähergebracht, und einen Großteil der daran beteiligten Personen, insbesondere von Seiten der Islamverbände, halte ich NICHT NUR für ungeeignet!
Aber letztlich soll Frau Kelek ja auch kein Integrations-Preis verliehen werden.
Sich allen Anfeindungen und Bedrohungen zum Trotz zur Benennung von (und seien es nur vermeintliche) gesellschaftlichen Fehlentwicklungen, freiheitfeindlichen / antidemokratischen / antiemanzipatorischen Tendenzen und Grundhaltungen zu bekennen, halte ich durchaus für ein Zeichen von freiheitlicher Gesinnung.
Ob ein Preis der FNF dafür die ‘richtige’ Auszeichnung ist, lasse ich dahingestellt, aber die obskure Vorstellung vom Freiheitsbegriff, welcher Menschen anhängen müssen, die dagegen eine Petition ins Leben rufen, werde ich ganz bestimmt auch für den Rest meines Lebens zu keiner Zeit teilen. Versprochen!
Al
[...] This post was mentioned on Twitter by Frank Kopperschläger, Frank Kopperschläger. Frank Kopperschläger said: Dummland verdeutscht! Lasst uns froh und dankbar sein!: Hach, was habe ich mich heute bei meiner täglichen Tour du… http://bit.ly/baWHbm [...]