Prima! War der Rentenversicherungsbeitragssatz für Hartz-IV-Empfänger ohnehin eine sozialpolitische Frechheit, da er  in der Vergangenheit bereits schon halbiert wurde und Altersarmut somit vorprogrammierte, so soll selbst dieser jetzt wohl ganz entfallen. Für von Erwerbslosigkeit – und dem damit verbundenen tiefen sozialen Absturz – Betroffene bedeutet dieses, dass in Zeiten von Erwerbslosigkeit künftig kein Cent mehr in die Rentenversicherung fließt. Bei zunehmend längeren Zeiten ohne Erwerbsarbeit kann sich selbst der Dümmste an drei Fingern ausrechnen, was das für die Rentner von morgen bedeutet.
Mit den parallel dazu laufenden Planungen zur Bürgerarbeit, die Erwerbslose bis zu 3 Jahre ohne Arbeitslosenversicherungs-Abgaben in den Niedrigstlohnsektor zwingen soll, ergibt sich ein erschreckend düsteres Bild für die Zukunft.

Auch das Elterngeld soll nach Angaben verschiedener Medien “geschliffen werden”. Nicht nur, dass die Bemessungsgrundlage  zur Berechnung dieser Familienhilfe von derzeit 2700 auf 1800 Euro gesenkt werden soll – nein, für Empfänger von “Hartz-IV” entfällt diese Hilfe wohl in Zukunft komplett. Ihr Grundbedarf sei bereits “durch die Regelsätze der staatlichen Hilfen und durch Zusatzleistungen gesichert”. Zynischer geht es nicht mehr, sollte man meinen. Diese Regierung hat jegliche Beißhemmung gegen die Schwächsten des Landes verloren!

http://www.focus.de/politik/deutschland/sparklausur-erste-grausamkeiten-werden-bekannt_aid_516190.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,699010,00.html

Wer facebook kennt, kennt in der Regel auch das dort weit verbreitete Spielchen “FarmVille”. Dort kann man in lustiger Runde mit seinen facebook-Freundschaften seinen virtuellen Acker bestellen, seine Pixeltierchen pflegen und um Baumaterial für seine virtuellen Bauwerke wie Hühner- oder Pferdestall betteln.
Ich muss gestehen, auch ich bin dem Reiz des Säens und Erntens, des Hegens und Pflegens der virtuellen Landschaft eine Zeitlang erlegen – bis ich feststellen musste, dass “Nachbarschaftsanfragen”, “landwirtschaftliche Pflichtaufgaben” und eigentlich sinnfreie Spielereien immer mehr meiner auch nicht unbegrenzt vorhandenen Zeit fraßen. Also habe ich es recht schnell wieder aufgegeben, nicht ohne mich von dem ein oder anderen “Nachbarn” fragen zu lassen, wie ich denn das tun könne…

Damit wäre der Fall “FarmVille” dann eigentlich auch zu den Akten gelegt, sollte man meinen. Aber “FarmVille” ist penetrant und verfolgt Dich, ob Du es spielst oder nicht – auch wenn Du es nie gespielt hast. Zwar kann man die automatisch generierten Nachrichten der Anwendung problemlos mit einem Klick sperren, nicht jedoch beispielsweise die endlosen manuell verfassten Bettelposts der unzähligen Spieler. Je größer die Freundesliste, desto häufiger liest man “hat noch wer 2 Bretter für meinen Pferdestall?” oder “ich brauch noch Hundefutter – kann mir wer helfen?”.
Hinzu kommen sich hartnäckig haltende Gerüchte von geplagten Spielern, die sich mitten in der Nacht den Wecker stellen, damit ihre virtuelle Erdbeerernte nicht verdorrt – oder die zu unmöglichen Zeiten den digitalen Hund füttern müssen, damit dieser nicht fortläuft, was beim Halter des Pixeltierchens im Extremfall zu schwersten Depressionen führen können soll.

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Ohne Worte V:

3. Juni 2010

Wenn auch bekannter Weise nichts so alt ist wie die Nachrichten von gestern, möchte ich doch noch kurz ein leises “Servus” hinterherschieben.
Unser Bundespräsident Horst Köhler ist von Bord  – oder besser gesagt eigentlich eher fluchtartig über Bord – gegangen. Ich persönlich finde das ja eigentlich gar nicht so schlimm! Würden doch alle Politiker nur so konsequent sein und schnell die Segel streichen, wenn sie merken, dass sie durch Unlust, Inkompetenz oder Befangenheit durch Verstrickungen und Verquickungen mit der Wirtschaft ihren Job nicht mehr pflichtgemäß erledigen können – so manches Unheil bliebe uns erspart.

Eine etwas seriösere Betrachtung der Thematik hat übrigens mein geschätzter Kollege Frank Benedikt vom Auto-Anthropophag verfasst, für den ich auch die unten stehende Illustration erstellt habe.

Der Kapitän verlasst das stolze Schiff

 
 
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